© Armin

Touren- und Ausbildungswoche 2021

Braunschweiger Hütte/Ötztaler Alpen

01.01.2022

Tag 1:

Morgens um 05:30 Uhr trafen wir uns in Otzenhausen und fuhren los in Richtung Alpen. Gegen 14:00 Uhr erreichten wir Mittelberg. Dort stellten wir die Autos ab und machten uns zu Fuß auf zur Braunschweiger Hütte (2759 m), gelegen inmitten der Ötztaler Gletscherlandschaft. Der Aufstieg über rund 800 m bis zur Hütte führte über den Jägersteig. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir die ersten großartigen Eindrücke der Alpen. 

Tag 2:

Nach einem ordentlichen Frühstück ging es dienstags direkt mit praktischen Themen los. Etwa 300 m weit von der Hütte entfernt befand sich das Firnfeld, in welchem wir uns mit Steigeisen auf dem Eis probierten. Als die ersten Schritte in einer Seilschaft funktionierten, wurde uns gezeigt, wie ein T-Anker gebaut wird. Zudem wurden noch einige Rutschübungen durchgeführt. Das ist ähnlich wie Schlitten fahren, nur ohne Schlitten. Der Spaßfaktor war allerdings genau so groß. Am Nachmittag gab es noch eine Runde Knotenkunde, um unsere Vorkenntnisse noch einmal aufzufrischen.

Tag 3:

Die am Vortag erlernten Techniken wurden am Mittwoch direkt in der Praxis umgesetzt, denn jetzt stand die erste (Hoch-)Tour auf dem Programm. Das Ziel, der „Linker Fernerkogel“ auf 3278 m. Gute vier Stunden dauerte der Aufstieg von der Hütte bis zum Gipfel, auf dem wir eine fantastische Aussicht bewunderten. Wieder zurück auf der Hütte gönnte sich die Truppe einen verdienten Kaiserschmarrn oder einen Apfelstrudel mit (reichlich) Vanillesoße. Diese Köstlichkeiten wurden jeden Nachmittag verzehrt, denn nichts ist so schlimm wie ein hungriger Bergsteiger.

Tag 4:

Am Donnerstag standen die ersten Klettersteige auf der Tagesordnung. Hierfür stiegen wir wieder ein Stückchen ab, um in den Klettergarten einzutauchen. Insgesamt vier Klettersteige in den Schwierigkeiten A-D standen zur Auswahl. Zum Einstieg begannen wir mit einem leichten Klettersteig und anschließend traute sich die Gruppe auch an eine Grad-C-Route. Dort balancierten wir voller Tatendrang über einen reißenden Wasserfall und an steilen Wänden ging es immer weiter den Felsen hinauf. Spaß und Freude standen allen buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Auch der Regenschauer beim Wiederaufstieg zur Hütte konnte die Gruppe nicht wirklich bremsen.

Tag 5:

Freitags begannen wir mit einer schönen Tour zum Pitztaler Jöchl und kehrten über den schneebedeckten Rettenbachgletscher wieder zur Hütte zurück. Am Nachmittag stand wieder eine Einheit praktische Ausbildung, die Spaltenrettung, auf dem Programm. Schwerpunkt der Ausbildung war es, in Gletscherspalten gefallene Personen zu sichern und zu retten. Im Anschluss daran gab es Abendessen. Dieses war, wie jeden Abend, außergewöhnlich lecker und üppig. Und sollte jemand mal nach dem Hauptgericht nicht satt geworden sein, gab es da noch Kuchen zur Nachspeise. Dieser wurde von manch einem Teilnehmer weniger, dafür aber von anderen umso mehr begehrt, sodass niemand hungrig zu Bett musste.

Tag 6: 

Der vorletzte Tag auf der Braunschweiger Hütte wurde mit einem Besuch des Hausberges (Karleskopf 2901 m) und der Erkundung des Gletschertores gestartet, bevor kurz nach Mittag nochmals kräftig in die Hände gespuckt wurde. Nach einer leckeren Käseknödelsuppe halfen wir der Sektion Braunschweig beim Steine sammeln. Ja ganz genau, denn die Sektion baute in dieser Woche eine kleine Kapelle neben die Braunschweiger Hütte. Und um das Fundament zu verkleiden, sollten flache Steine aus der Umgebung dienen. Dabei halfen alle Jungs und Mädels natürlich gerne. Dieser Beitrag wurde am Abend mit einem vorzüglichen Schnaps durch die Braunschweiger Sektion gewürdigt. „Vielen Dank!“. Zu guter Letzt stand dann am Abend die Gletschertaufe der vier Erstbesteiger an. Mit Schnaps, Wasser, einer Eisschraube und einer außergewöhnlichen Gesangseinlage wurden die Vier in den Kreis der Gletschergeher aufgenommen.

 

Tag 7: 

Am Sonntag galt es nur noch abzusteigen und die, wie sich später herausstellte, lange Heimreise anzutreten. 

 

Text: Jessica, Louis und Volker